2. New Work Experience Day in Hamburg

„Die Treppe muss von oben gefegt werden“. Die sprichwörtliche schwäbische Hausfrau war schon für manche Lebensweisheit gut. So eröffnete Thomas Sattelberger, ehemals Vorstandsmitglied der Deutschen Telekom, seinen Vortrag auf dem 2. New Work Experience Day in Hamburg. „Wir brauchen mehr Rebellen in den Chefetagen“, so sein Credo. Er selbst war übrigens maßgeblich daran beteiligt, dass die Deutsche Telekom 2010 als erstes und einziges DAX-Unternehmen eine Frauenquote einführte.

Zum 2. Mal hat das Unternehmen XING zur New Work Experience eingeladen. Dieses Mal in noch spektakulärerem Rahmen als im vergangenen Jahr. Der große Saal der Hamburger Elbphilharmonie war Schauplatz des Vormittagsprogramms. Prominente Vertreter aus Wirtschaft, Medien und der Musikszene befassten sich in all Ihren Vorträgen mit den Veränderungen unserer Arbeitswelt. Der Philosoph und Buchautor Richard David Precht machte den Anfang. Er fordert einen grundlegenden Gesinnungswandel und ein neues Wirtschaften. Wenn wir so weiter machen wie bisher, dann „dekorieren wir lediglich die Liegestühle auf der Titanic um“. Götz Werner, Gründer der Drogeriemarktkette dm, warb leidenschaftlich und sehr humorvoll für das bedingungslose Grundeinkommen. Bei der Frage, wie es zu finanzieren sei, blieb er allerdings vage. „Wer will, findet Wege, wer nicht will, findet Gründe“, so Werner. Janina Kugel, Arbeitsdirektorin bei Siemens, riet Unternehmen, das Thema Vielfalt viel stärker als bisher zu nutzen. Die Arbeitsergebnisse verbessern sich so deutlich.

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Am Nachmittag verlegte sich der Kongress von der Elbphilharmonie auf den nahegelegenen Magdeburger Hafen. In vielen kleinen Vorträgen und Workshops wurden Themen rund um die neue Arbeitswelt vertieft. Im Vergleich zum 1. NWX-Event vor einem Jahr in Berlin, drängte das Thema der Künstlichen Intelligenz mit Macht in den Vordergrund. Immer neue Horrorzahlen zum Verlust von Arbeitsplätzen durch Maschinen und ihre künstlichen Intelligenz machen die Runde. Doch Vorsicht vor solchen Prognosen ist geboten. Künstliche Intelligenz wird viele Berufsbilder bereichern, unangenehme oder ungewollte Routinetätigkeiten ersetzen. Gleichwohl sind die Herausforderungen riesig und sollten besser heute als morgen angegangen werden.

Deutlich wurde in allen Vorträgen, dass wir in Zeiten des Umbruchs leben, der nicht auf die Wirtschaft beschränkt bleiben wird. Richard David Precht erinnerte daran, dass alle industriellen Revolutionen bisher mit massiven Änderungen im gesellschaftlichen und sozialen Bereich verknüpft waren. So wird es wohl auch dieses Mal sein.

Wer mehr über die Veranstaltung wissen möchte, sich zu den Themen Digitalisierung, Künstliche Intelligenz oder neues Arbeiten informieren oder mehr über die Referenten erfahren möchte, dem sei folgender Link empfohlen.

> Zur Website New Work Experience (Xing)